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Wissenswert

Brillenschafe Monti Bergschafe

Erhaltung seltener Nutztierrassen

Alle unsere Haustiere wurden aus nur 40 Arten von Wildtieren gezüchtet. Der Mensch schuf in
Jahrtausenden eine schier unglaubliche Vielfalt von weltweit mehr als 5.000 Rassen, indem die Tiere
jeweils an lokale Gegebenheiten und Bedürfnisse angepasst wurden. Diese Vielfalt verschwindet
seit der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts durch die Konzentration auf einige wenige Hochleistungsrassen
immer schneller. Der Rückgang der Rassenvielfalt ist nicht auf einzelne Länder oder Kontinente
beschränkt, er ist ein globales Problem.  
Europa zeichnet zu einem wesentlichen Teil für die Entwicklung der Hochleistungsrassen verantwortlich.
Viele heute weltweit zur Intensivproduktion eingesetzte Nutztierrassen entstanden ab dem 17.Jahrhundert in
europäischen Ländern.
 
Isolierte Populationen einer an sich schon seltenen Rasse sind hoch anfällig für Inzuchtschäden
und genetischen Drift. Im Fall eines Seuchenausbruchs kann der gesamte Bestand in einem Land ausgerottet werden.
Der Austausch von Zuchttieren über Grenzen hinweg wird oft durch unterschiedliche veterinärhygienische
Standards erschwert oder unmöglich gemacht.
 
Um eine koordinierte Zusammenarbeit in der Erhaltungszucht zu ermöglichen wurde 1997 der Europäische
Regionale Focal Point als Plattform zur Zusammenarbeit der europäischen Länder gegründet.
 
Alle Erhaltungsprogramme sind zum Scheitern verurteilt, wenn es nicht gelingt, unsere Landwirtschaft vielfältiger
zu gestalten. Der Schlüssel dazu liegt bei den Regierungen oder den Tierzuchtorganisationen, er liegt in unseren
Händen. Wir fragen die Leistungen und Produkte dieser seltenen Rassen nach. Durch unsere Wertschätzung
werden seltene Rassen geschützt und letztlich ihr Überleben ermöglicht.
Wenn alle beteiligten Organisationen gemeinsam mit der Landwirtschaft und den KosumentInnen gegen die Verarmung
unserer Tierzucht kämpfen wird auch in Zukunft für die seltenen Rassen Platz in den Ställen und
auf den Weiden sein.

Auszüge aus: Seltene Nutztierrassen/ Handbuch der Vielfalt/ 2. Auflage 2015

Zum Verhältnis zwischen Mensch und Tier

Von einem Leben vom Tier zu einem Leben mit den Tieren wandelt sich unser Verhältnis,
als Wildtiere gezähmt statt nur gejagt wurden. Nicht nur wurden die Tiere nun in
Gehegen und Ställen gehalten, sondern die Tiere selbst sind anders geworden im
Vergleich zu den Wildtieren, die schon einige Millionen Jahre vorher vorhanden waren.
Abgesehen von diesen äußeren und physiologischen Veränderungen hatte der Prozess
der Zähmung auch eine innere Seite, die in dem Zitat aus der Erzählung „Der kleine Prinz“ anklingt.
Nachdem wir die Tiere gezähmt, eingehegt, ihnen Futter gegeben, ihre Angst genommen
haben, sind wir allerdings noch einen weiteren Schritt gegangen: Wir haben angefangen,
miteinander zu arbeiten.
So war das Tier endgültig „Nutztier“ geworden, aber eine entscheidende Wende kam mit der
absoluten Verdinglichung des Tieres, die in unserer Kultur seit ca. 200 Jahren um sich gegriffen hat.
Schaffen wir es, eine Tierhaltung zu entwickeln, die dem Tier und uns gerecht wird?
Das tiefe Interesse am Tier ist eine Bringschuld des Menschen- wir sollten mehr von
den Tieren verstehen, als nur das, was wir benötigen um aus ihnen Nutzen zu ziehen.
Ihre Empfindungen, ihr Sozialverhalten, ihre Art zu kommunizieren- als Grundlage
für die zukünftige Gestaltung des Zusammenlebens zwischen Mensch und Tier.

Auszüge aus dem DEMETER- Rundbrief Nr. 117

… „ich kann nicht mit dir spielen“ sagte der Fuchs „ich bin noch nicht gezähmt!“
„Ah, Verzeihung!“ sagte der kleine Prinz. Aber nach einiger Überlegung fügte er hinzu:
“ Was bedeutet das:“ zähmen?“
„Zähmen, das ist eine in Vergessenheit geratene Sache“ sagte der Fuchs.
„Es bedeutet, sich vertraut machen.“
„Vertraut machen?“ „Gewiss“, sagte der Fuchs.
„ Du bist für mich noch nichts als ein kleiner Knabe,
der hunderttausend kleinen Knaben völlig gleicht. Ich brauche dich nicht,
und du brauchst mich ebenso wenig.
Ich bin für dich nur ein Fuchs, der hunderttausend Füchsen gleicht.
Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen.
Du wirst für mich einzig sein in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt…
„Ich beginne zu verstehen“ sagte der kleine Prinz.

Zitat aus der Erzählung - der kleine Prinz

Geschichte:

Das Brillenschaf, eine Einkreuzung von Paduaner- und Bergamaskerschafen (Norditalien)
in das Seeländerschaf (Kärnten) im 18. Jahrhundert.
Typisch für das Kärntner- oder Seeländerschaf waren ebenso wie beim Paduanerschaf
die schwarzen Farbzeichnungen, die als Brillenzeichnung um die Augen und als
schwarze Ohrenspitzen bei einem Teil der Tiere vorkam.
 
Das Brillenschaf - wird die Rasse in Deutschland genannt
Das Kärntner Brillenschaf – heißt die Rasse in Österreich
Villnößer Schaf – unter diesem Namen wird die Rasse in Südtirol gezüchtet
Jezersko-Solcavska - heißt die Schafrasse im Ursprungsland Slowenien

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